Pädagogisches Konzept der Eugen-Langen-Gesamtschule
(Ersatzschule in freier Trägerschaft der Sekundarstufen I und II)
Inhaltsverzeichnis
- Gründungsimpuls ……………………………………………………………………………………………….2
- Leitbild………………………………………………………….……………………………………………………………….….2
- Wir sind eine Schule der Vielfalt – eine Schule für Alle…………………………………..2
- Wir wollen eine Kultur der Anerkennung aller Leistungen entwickeln…………….……3
- Wir wollen eine offene Schule in unserer Stadt sein……………………………………..3
- Unser Ziel ist eine Stärkung der Gemeinschaft der Lernenden…………………………3
- Wir betrachten die Vielfalt als Potentiale…………………………………………..………3
- Wir sind eine Schule der Gesundheit, Nachhaltigkeit und Umweltschutz…………….3
- Einzigartigkeit und Vielfalt als Weg zur Gestaltung der Gemeinschaft…….…………..4
- Kombination von Bildung und Erziehung…………………………………………………..4
3. Struktur und Organisation……………………………………………………………………….4
3.1 Die integrierende Konzeption…………….…………………………………………………4
3.2 Ganztag………………………………………………………………………………………..5
3.3 Stundenraster…………………………………………………………….…………………..5
3.4 Stundentafel…………………………………………………………………………………..6
3.5 Sprachenfolge………………………………………………………………………………..6
3.6 Bildungsgänge und Abschlüsse………………………………………………………..…..7
3.7 Schule im Ort – Vernetzung……………………………………………………..………….8
3.8 Leistungsbewertung und -beurteilung……………………………………………………..8
3.9 Standort……………………………………………………………………..……………….10
4. Lernen – Pädagogisches Konzept………………….…………………………………………..10
4.1 Organisation der Schule und des Unterrichts………..………………………………….10
4.1.1 Allgemein……………………………………………..………………………………10
4.1.2 Besonderheiten………………………………………………………………………11
4.1.3 Gymnasiale Oberstufe………………………………………………………………13
4.2 Studien- und Berufsorientierung………………………………..…………………………14
4.3 Beratungskonzept………………………………………………..…………………………14
4.4 Sozialpädagogisches Konzept…………………………………………………………….14
5. Teambildung und Qualitätssicherung……………………………………………………….…..15
5.1 Lehren im Team……………………………………………………………………………..15
5.2 Qualitätssicherung/Evaluation……………………………………………………………..15
5.3 Fortbildungsplanung………………………………………………………………………..15
6. Ausblick…………………………………………………………………………….……………..15
1. Gründungsimpuls
Im Stadtgebiet Wuppertals zeigt sich jedes Jahr bei den Anmeldungen, dass der Elternwunsch nach einem Gesamtschulplatz nicht erfüllt werden kann. Im Schnitt finden circa 450 Schülerinnen und Schüler in Wuppertal und 80 Schülerinnen und Schüler allein in Gräfrath/ Vohwinkel nicht den Schulplatz ihrer Wahl.
Der Trägerverein Spektrum Bildungs- und Dialogverein e.V. hat seit Jahren den Focus auf Bildung gelegt. So hat unter seiner Trägerschaft die Realschule Boltenheide seit dem Jahr 2010 ihren Schulbetrieb im Stadtteil Wuppertal Vohwinkel aufgenommen. Die gesamtgesellschaftliche Entwicklung zeigt jedoch, dass für ein Kind im Alter von 9-10 Jahren im Anschluss an die Grundschule die Entscheidung für einen bestimmten Schultyp innerhalb des 3-gliedrigen Schulsystems vielfach noch nicht getroffen werden kann. Entscheidend ist die Offenheit des weiteren Bildungsweges, die mit dem System Gesamtschule gegeben ist, sowie der Ganztagsunterricht. Die Eltern wünschen sich eine konzeptionell aufgestellte Ganztagsbetreuung sowie die Möglichkeit, bei entsprechender Entwicklung ihres Kindes innerhalb des bekannten Schulgefüges den höchstmöglichen Schulabschluss erreichbar zu machen. Dies führt zu mehr Chancengleichheit für alle Schüler*innen. Ein zentraler Punkt der pädagogischen Arbeit wird dabei die konsequente individuelle Förderung sein.
Unter dem Motto „Schule im Ort“ soll die Eugen-Langen-Gesamtschule das bisher schon bestehende, umfassende und qualitativ hochwertige Bildungsangebot in Wuppertal erweitern.
- Leitbild
2.1 Wir sind eine Schule der Vielfalt – eine Schule für Alle
Unsere Schulgemeinschaft soll durch unterschiedliche Charaktere gekennzeichnet sein sowie geprägt von den heterogenen sozialen und kulturellen Einflüssen unserer Gesellschaft. Diese Vielfalt sehen wir als Chance und Bereicherung und begrüßen sie ausdrücklich. Jede Schülerin, jeder Schüler, jedes Elternteil, jede Lehrkraft und jeder, der an unserer Schule beschäftigt ist, trägt mit ihren persönlichen Voraussetzungen zu unserer Schulgemeinschaft bei. Wir schließen alle Mitglieder der Schulgemeinde ein und nutzen diese Chance der Vielfalt.
Unser Ziel ist es, die jedem Kind innewohnende Neugier und Freude an der Arbeit zu bewahren und ihm Wege zu eröffnen, selbstständig und eigenverantwortlich zu arbeiten und zu lernen. Wir wollen ihnen helfen, die eigenen, individuellen Fähigkeiten zu erkennen und sich aus ihnen heraus weiter zu entwickeln. Unser pädagogisches Wirken ist auf einzelne Personen individuell ausgerichtet und orientiert sich am Einzelnen und seinen spezifischen Bedürfnissen. Als personell ausgerichtetes Schulsystem ist uns diese individualisierte Förderung, aber auch Forderung bei den unterschiedlichsten Begabungen, besonders wichtig. Wir bemühen uns um besondere Angebote und Hilfen zum selbstständigen, handlungsorientierten und sozialen Lernen als Wegweiser zum Erwachsenwerden.
Wir wollen interkulturelle Kompetenz fördern durch eine Erziehung zur Weltoffenheit mit dem Ziel, Angst und Vorurteile gegenüber Fremdheit zu überwinden und kulturelle Vielfalt als Bereicherung zu nutzen.
Wir setzen dabei auf eine starke, friedliche, vertrauensvoll und offen kommunizierende Gemeinschaft, mit der sich alle identifizieren wollen und können.
2.2 Wir wollen eine Kultur der Anerkennung aller Leistungen entwickeln
Kinder und Jugendliche müssen sich in ihrer Person angenommen fühlen, um die notwendige Sicherheit zu erfahren, die es ihnen ermöglicht, über sie hinauszuwachsen und sich neuen Herausforderungen und damit der eigenen Potentialentfaltung zu stellen. Sie müssen ihre eigenen Fähigkeiten erleben können und auf die Unterstützung durch die Lehrkräfte, Eltern und Mitschüler*innen vertrauen können, um auch schwierige Aufgaben und Situationen meistern zu können. Dafür ist es wichtig, dass alle Leistungen – kognitive und nicht kognitive – gleichermaßen anerkannt und dokumentiert werden.
2.3 Wir wollen eine offene Schule in unserer Stadt sein
Unsere Schule möchte mit den anderen Schulen des Stadtteils sowie der Stadt Wuppertal vertrauensvoll zusammenarbeiten. Sie ist bereit für Kooperationen mit Partnern aus Stadt, Wirtschaft, den Einrichtungen der freien Jugendarbeit und weiteren gesellschaftlichen Gruppen der Stadt. Als Teil davon möchte sie an gemeinsamen Veranstaltungen teilnehmen und sich vor allem im Arbeitskreis Dasnöckel/Höhe engagieren, da sie in diesem Stadtteil beheimatet ist.
Dazu gehört auch die enge Kooperation mit den abgebenden Grundschulen. Eltern, Kinder, sowie die Grundschullehrkräfte sollen Möglichkeiten erhalten, die Eugen-Langen-Gesamtschule frühzeitig kennenzulernen. Viele von Schüler*innen der auslaufenden Realschule entwickelten und erprobten Angebote, speziell für Grundschulkinder, sollen ins Regelangebot übernommen werden.
2.4 Unser Ziel ist eine Stärkung der Gemeinschaft der Lernenden.
Die Anerkennung der Vielfalt und die individuelle Förderung stärken den einzelnen Menschen in der Gemeinschaft. Die Förderung von Eigenverantwortung sowohl im Hinblick auf den eigenen Lernprozess als auch die eigene Person sowie selbstständiges, strukturiertes und zielgerichtetes Arbeiten sind uns zentrale Anliegen, die wir in allen Bereichen in den Fokus stellen und methodisch vielfältig umsetzen wollen.
2.5 Wir betrachten die Vielfalt als Potentiale
Die aktuelle Realschule Boltenheide zeichnet sich bereits durch einen weit überdurchschnittlichen Anteil von Schüler*innen mit Migrationshintergrund verschiedenster sprachlicher Herkunftsländer aus.
Die zentrale Aufgabe der Eugen-Langen-Gesamtschule liegt darin, Bildungsbenachteiligungen zu beseitigen und Chancengleichheit zu schaffen.
Neben speziellen Angeboten zur interkulturellen Förderung findet die eigentliche Annäherung der Kulturen im alltäglichen Zusammenleben und – Lernen an unserer Gesamtschule statt.
In zwei Integrationsklassen werden Schüler*innen bereits in der auslaufenden Realschule mit großem Erfolg mit der deutschen Sprache vertraut gemacht und in enger Abstimmung mit dem Lehrerkollegium baldmöglichst in den Regelunterricht integriert.
2.6 Wir sind eine Schule der Gesundheit, Nachhaltigkeit und Umweltschutz
Die Eugen-Langen-Gesamtschule stellt sich der zunehmenden Bedeutung der Gesundheitserziehung in der modernen Gesellschaft. Möglichst viele Bereiche des Schullebens sollen so gestaltet werden, dass sie gesundheitserhaltend und nachhaltig wirken. Dabei wird besonderer Wert darauf gelegt, dass der Unterricht dem Prinzip des Lernens an und aus Erfahrung folgt. Dies soll sich zum einen in den Lerninhalten spiegeln und in die noch zu erarbeitenden Schulcurricula verankert werden. Zum anderen sollen die Schüler*innen aktiv an Konzepten zur Nachhaltigkeit und Umwletschutz mitarbeiten, z.B. soll das Lernen von umweltbewusstem Verhalten geschult werden. So sollen Aktionen im Rahmen des „Fair Trade“- Projekts von der auslaufenden Realschule übernommen werden.
Als „gesunde“ Schule achten wir auf den Wechsel von Anspannung und Erholung im Rahmen der Stundenpläne, auf eine lernfördernde Umgebung, räumliche und personelle Ressourcen sowie auf die Zubereitung eines gesunden Mittagessens in unserer Schulküche, um gesunde Essgewohnheiten im Bewusstsein der Schüler*innen zu etablieren. Konzentration und Leistungsvermögen werden nicht zuletzt durch eine vernünftige Ernährung gesteigert.
Primäres Ziel ist es, bei unserer Schülerschaft ein positives Selbstbild zu entwickeln, in sozialer Verantwortung und zunehmend selbstbestimmt zu lernen.
2.7 Einzigartigkeit und Vielfalt als Weg zur Gestaltung der Gemeinschaft
Wir achten die Einzigartigkeit, wertschätzen die Vielfalt und leben die Gemeinschaft. In diesem Zusammenhang sind Tugenden wie Wertschätzung, Zuverlässigkeit und Verantwortung die tragenden Säulen schulischen Arbeitens.
2.8 Kombination von Bildung und Erziehung
Bildung und Erziehung sind dann erfolgreich, wenn sie zielgerichtet sind, d.h. Schule und Eltern sich untereinander abstimmen. Eltern sind in jeder Hinsicht Ansprechpartner, wenn es um die Entwicklungsbedingungen ihrer Kinder geht. Zwischen der Schule und dem Elternhaus muss sich ein offenes Verhältnis entwickeln. Hierfür ist der regelmäßige Austausch zwischen Eltern und Pädagogen besonders wichtig. Die Schule und die Eltern legen großen Wert auf die intensive und kritische Zusammenarbeit beider Seiten. Der aktive Einbezug der Eltern in die Schule ist ausdrücklich erwünscht. Jedes Elternteil ist aufgefordert, das Schulleben mitzugestalten. Durch den vertrauensvollen Umgang miteinander soll eine Ebene geschaffen werden, auf der die Erziehung zum Wohl unserer Schüler*innen im Mittelpunkt steht.
3. Struktur und Organisation
3.1 Die integrierende Konzeption
Um die Bildungswege möglichst lange offen zu halten und allen Schüler*innen im Hinblick auf die zu erreichenden Abschlüsse zeitlichen Spielraum zu verschaffen, verfolgt die Eugen-Langen-Gesamtschule eine integrierende Konzeption.
Die integrative Konzeption der Eugen-Langen-Gesamtschule | |
Jahrgangsstufe 5 und 6 | Gemeinsames Lernen |
Jahrgangsstufe 7 | |
Jahrgangsstufe 8 | |
Jahrgangsstufe 9 | |
Einführungsphase | Vertiefungskursen in Deutsch, Englisch und Mathematik (zur Förderung von Schüler*innen, bei denen Defizite im Kernfachbereich bestehen). |
Qualifikationsphase | |
Abiturfächer | Abiturfächer. Drei Bereiche müssen abgedeckt werden: das sprachlich-literarisch-künstlerische Aufgabenfeld (kann nur durch Deutsch oder eine Fremdsprache abgedeckt werden), das gesellschaftswissenschaftliche Aufgabenfeld, sowie das mathematisch-naturwissenschaftlich-technische |
3.2 Ganztag
Der Unterricht an der Eugen-Langen-Gesamtschule umfasst neben den Fachstunden einen Ganztagsunterricht, der den Schüler*innen aufgrund eines attraktiven und vielfältigen Angebots Motivation und Anregung bieten soll. Dabei ist es das Ziel, einen schulischen Lebensraum zu schaffen, in dem sich die Schüler*innen gerne aufhalten. So ist es das Ziel, Schule nicht nur als Lern-, sondern auch als Freizeitraum erlebbar zu machen.
Dabei wird großer Wert auf eine pädagogisch durchdachte Rhythmisierung des Tages- und Wochenablaufs gelegt sowie auch auf die Einbindung der Ganztagsangebote in das Leben in der Stadt (s. Schule im Stadtteil).
3.3 Stundenraster
Versucht werden soll, den Unterrichtsbeginn offen zu gestalten, damit die Schüler*innen in Ruhe in der Schule ankommen können, bevor das Lernen beginnt.
Zeitplan | Mo | Di | Mi | Do | Fr |
8.00 – 08.15 | Offener Beginn | Offener Beginn | Offener Beginn | Offener Beginn | Offener Beginn |
8.15 – 9.00 | 1. Stunde | 1. Stunde | 1. Stunde | 1. Stunde | 1. Stunde |
9.05 – 09.50 | 2. Stunde | 2. Stunde | 2. Stunde | 2. Stunde | 2. Stunde |
09.55 – 10.40 | 3. Stunde | 3. Stunde | 3. Stunde | 3. Stunde | 3. Stunde |
10.40 – 11.05 | Pause | Pause | Pause | Pause | Pause |
11.05 – 11.50 | SELF | SELF | SELF | 4. Stunde | 4. Stunde |
11.55 – 12.40 | 5. Stunde | 5. Stunde | 5. Stunde | 5. Stunde | 5. Stunde |
12.45 – 13.30 | 6. Stunde | 6. Stunde | 6. Stunde | 6. Stunde | 6. Stunde |
13.30 – 14.15 | Mittagspause | Mittagspause | Mittagspause | Mittagspause | |
14.15 – 15.00 | HSU | 7. Stunde | AG – Zeit | 7. Stunde | |
15.00 – 15.45 | HSU | Betreuung | AG – Zeit | Betreuung |
Nach der Mittagspause erfolgt dienstags, mittwochs und donnerstags jeweils noch ein Unterrichtsstunde Block Fachunterricht bzw. AG-Zeit/Betreuungszeit. Daher wird an diesen drei Tagen allen Schülerinnen und Schülern der Eugen-Langen-Gesamtschule ein verpflichtendes Ganztagsangebot aus Mittagessen, offenen Angeboten (Entspannungsübungen, Sportaktivitäten, Beratungszeiten usw.) und beaufsichtigten Erholungsmöglichkeiten (Spieleraum, Bücherei usw.) geboten. Das frisch gekochte Mittagessen nehmen sich die Schülerinnen und Schüler auch montags zu sich. Montags und freitags ist nach der 6. Stunde Unterrichtsschluss. Ein Mittagessen wird daher montags für die freiwillig an den nachfolgenden Angeboten teilnehmenden Schüler*innen angeboten: HSU, Schüler helfen Schülern, spezielle Projekte des PSP.
Der Unterricht wird über die ganze Woche hinweg nach folgenden Gesichtspunkten verteilt: Sofern es die Stundenplanung zulässt, beginnt jeder Tag mit einem Doppelstundenblock, vorzugsweise in einem Hauptfach oder Naturwissenschaften und Gesellschaftslehre. Durch die Erweiterung von der Unterrichtszeit auf 90 Minuten soll mehr Ruhe und effiziente Lernzeit erreicht werden. Geplant ist ein offener Unterrichtsbeginn, sodass die Schüler*innen ein entspanntes Ankommen erleben können.
3.3.1 Verpflichtende und optionale Ganztagsangebote
Der Besuch der Schule an drei Tagen bis 15.45 Uhr und an zwei Tagen bis 13.30 Uhr ist verpflichtend. Die Teilnahme an einer Arbeitsgemeinschaft in verpflichtend. Freitags kann bei Bedarf auch eine Betreuungs- oder Fördergruppe stattfinden. Entsprechende Überlegungen werden von den zukünftigen Schulmitwirkungsgremien entschieden werden.
Schwerpunkt der Ganztagsaktivitäten werden die drei langen Tage sein. Die pädagogische Konzeption für die neue Schule sieht in Zukunft vor, dass Arbeitsgemeinschaften auch von außerschulischen Anbietern (städtische Musikschule, Vereine usw.) durchgeführt werden können: entweder erfolgt dies im Rahmen einer Partnerschaft mit einem solchen Anbieter in der Schule oder aber in Ausnahmefällen auch außerhalb. Die Qualifizierung außerschulischer Angebote erfolgt durch die Schulleitung und wird grundsätzlich von den Mitwirkungsgremien abgestimmt. Ziel der aufzubauenden Schule wird es aber sein, möglichst viele Kooperationspartner in die Schule einzubinden, um eine optimale Verknüpfung von Schule und Gesellschaft zu gewährleisten.
3.4 Stundentafel
Die Organisation des Unterrichts an der Eugen-Langen-Gesamtschule wird durch die jeweils gültige Fassung der Stundentafel für Gesamtschulen in NRW bedingt. Die durch die gültigen amtlichen Dokumente vorgeschriebene Gesamtzahl der Unterrichtsstunden für jeden Bildungsgang und jedes Unterrichtsfach wird grundsätzlich eingehalten. Die Stundentafel für Gesamtschulen in NRW sind in der Verordnung des Ministeriums für Schule und Bildung mit Zustimmung des für Schulen zuständigen Landtagsausschusses nachzulesen.
Die Durchführung des Wahlpflichtunterrichts, der Ergänzungsstunden und der Fachleistungsdifferenzierung wird gemäß der Gesamtschulverordnung NRW durchgeführt.
Die Organisation der Einführungsphase (Schuljahrgang 11) und der Qualifikationsphase (Schuljahrgänge 12 und 13) der gymnasialen Oberstufe richtet sich streng nach der Verordnung über die gymnasiale Oberstufe (aktuelle Verordnung über den Bildungsgang und die Abiturprüfung in der gymnasialen Oberstufe (APO-GOSt)
3.5 Sprachenfolge
In Jahrgangsstufe 5 beginnen die Schüler*innen mit der 1. Fremdsprache Englisch, die bis zur Jahrgangsstufe 10 fortgeführt wird. In Klasse 7 wird Französisch als 2. Fremdsprache angeboten werden. In Klasse 8 wird Spanisch im WPII-Bereich erneut als 2. Fremdsprache angeboten.
Schüler*innen, die in der Sek I keine 2. Fremdsprache wählen, können dies durch die Wahl von Spanisch oder – je nach Lehrerbesetzung – Französisch als neu einsetzende Fremdsprache in der Jahrgangsstufe 11 -13 erreichen, um die Möglichkeit einer 2. Fremdsprache zur Erreichung des Abiturs nachzuweisen.
3.6 Bildungsgänge und Abschlüsse
Ziel der schulischen Bildung ist es, jede Schülerin und jeden Schüler zu dem für sie oder ihn höchstmöglichen Abschluss zu führen. An dieser Schule können somit alle Abschlüsse des Landes NRW erreicht werden. Dies sind im Einzelnen:
- der Hauptschulabschluss nach Klasse 9,
- der Hauptschulabschluss nach Beendigung der Klasse 10,
- der Realschulabschluss nach erfolgreicher Beendigung der 10. Klasse,
- der Realschulabschluss mit Qualifikationsvermerk nach Klasse 10,
- der schulische Teil der Fachhochschulreife nach dem Besuch von zwei Kurshalbjahren der Qualifikationsphase (Q1)
- und die Allgemeine Hochschulreife (Abitur) nach der 13. Klasse (nach der Q2).
Alle Abschlüsse werden grundsätzlich nach den in den Prüfungsordnungen des Landes NRW festgelegten Bestimmungen erworben.
Für den Erwerb der allgemeinen Hochschulreife und des schulischen Teils der Fachhochschulreife gelten die Festlegungen für Gymnasien und Gesamtschulen und die Oberstufenverordnung in der jeweils gültigen Fassung des Landes Nordrhein – Westfalen.
3.7 Schule im Ort – Vernetzung
Die Eugen-Langen-Gesamtschule versteht sich als eine Schule im Ort. Kooperationen, die schon von der auslaufenden Realschule aufgebaut wurden, sollen weitergeführt werden. Dies betrifft z.B. eine Kooperation mit dem Sportverein Bayer Wuppertal.
Die Unterrichtenden an der Eugen-Langen-Gesamtschule werden aktiv in den bestehenden Gremien des Stadtteils, z.B. im AK Dasnöckel/Höhe, und auch in entsprechenden schulpolitischen Gremien der Stadt mitarbeiten. Dies betrifft auch die enge Kooperation zu den Stellen des Jugendamts/der Jugendhilfe und dem Kommunalen Integrationszentrum der Stadt.
Angedacht ist auch ein Instrument der gegenseitigen Hospitation der Lehrer*innen der Klasse 5 und 6 mit den Kolleg*innen der abgebenden Grundschulen, um einen möglichst passgenauen und dabei sanften Übergang zu gewährleisten.
Des Weiteren soll die in der auslaufenden Realschule sehr gute Jugendarbeit weiter fortgesetzt werden. Durch den engen Kontakt zu den Schüler*innen – vor allem auch den Seiteneinsteiger*innen – wird eine effektive Integration, gesellschaftlich, sprachlich und kulturell, möglich gemacht.
Da die Integration neuzugewanderter Schüler*innen einen Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit darstellen soll, soll auch weiterhin der enge Kontakt zum Kommunalen Integrationszentrum der Stadt Wuppertal fortgeführt werden.
3.8 Leistungsbewertung und -beurteilung
Die Eugen-Langen-Gesamtschule übernimmt gemäß § 48 Schulgesetz für das Land Nordrhein-Westfalen (Schulgesetz NRW – SchulG) die Regelungen zur Leistungsbewertung für die öffentlichen Schulen.
Auf dem Weg des Erreichens des individuell angestrebten Abschlusses sollen die Leistungen der Schüler*innen nicht nur quantitativ durch Zensuren, sondern auch durch kurze Lernfortschrittberichte in den Hauptfächern qualitativ eingeschätzt und bewertet werden. Die Beobachtung und Reflexion des Lernprozesses durch Lehrer*innen soll den Schüler*innen die Möglichkeit eröffnen, persönliche Stärken und Schwächen, Fortschritte und Defizite des Lernens zu erkennen und davon ausgehend Handlungsstrategien zu entwickeln, an denen sie ihr zukünftiges Handeln ausrichten können. Die Eugen-Langen-Gesamtschule hat es sich dabei zum Ziel gesetzt, individuelle Neigungen und besondere Begabungen ihrer Schülerinnen und Schüler gezielt zu fördern. Die Formulierung spezifischer, an dem jeweiligen Leistungsvermögen ausgerichteter und an generalisierten Maßstäben orientierter Erwartungen an die einzelnen Schüler*innen dient der Unterstützung des Lernprozesses und der Lernmotivation der Kinder und Jugendlichen.
Pädagogische Dokumentationen, regelmäßige Beobachtungen und Gespräche mit jedem Einzelnen bilden die Basis der Beratung.
An der Eugen-Langen-Gesamtschule findet bis zur Klasse 9 eine Regelversetzung statt. Erst ab dem Übergang von der Stufe 9 zur Stufe 10 kann die Wiederholung per Konferenzbeschluss angeordnet werden. Im sinnvollen Bedarfsfall (etwa nach sehr langer Krankheit, dem Fortfall schwerwiegender Lernhemmnisse usw.) wird eine Wiederholung nur nach ausführlicher Diagnose durch die Versetzungskonferenz und unter vorheriger, eingehender Beteiligung von Eltern und Schüler*innen auch vor der Stufe 9 erfolgen können.
Des Weiteren ist es durch die Differenzierung in G- und E-Kurse möglich, eventuell eine Abstufung vom E- in den G-Kurs vorzunehmen, um die Lerndefizite auszugleichen oder auch von einem G- in einen E-Kurs zu wechseln.
Konkret vollzieht sich Leistungsbewertung in der neuen Schule auf verschiedenen Ebenen:
- Benotung von schriftlichen Arbeiten (Klassenarbeiten, später Klausuren, Tests). Dabei wird sich bei der konkreten Benotung an den Bewertungsmaßstäben für die Vergleichsarbeiten, den zentralen Abschlussprüfungen bzw. später in der SII an den Leistungsbeurteilungsmaßstäben des Zentralabiturs zu orientieren.
- Benotung für sonstige Mitarbeit und für besondere Leistungen (Referate, Heftführung, Fachportfolio usw.). Die einzelnen Arten der Mitarbeit und ihre interne Gewichtung bei der Gesamtbenotung werden durch die entsprechenden Fachkonferenzen und die Schulkonferenz festgelegt werden.
- Dokumentiert werden solche Bewertungen auf den Halbjahres- und Jahreszeugnissen in Form von Ziffernnoten und ggfs. kurzen Erläuterungen zu Arbeitsgemeinschaften usw.
- Rückmeldungen finden auch während der Elternsprechtage statt. Dabei kommt der Klassenleitung eine besondere Funktion zu, da sie die schriftlich vorliegenden Noten den Eltern bekanntgibt und kommentiert, sie auf Defizite und weitere Förderwege aufmerksam macht und ggfs. in Einzelfällen gezielte Vereinbarungen mit Eltern treffen kann.
Um diese Ziele zu erreichen sind weitere Elemente erforderlich:
- Interkollegialer Austausch über den Lernstand soll auf insgesamt zwei Notenkonferenzen jeweils zum Ende eines Schuljahres/Schulhalbjahres und zusätzlich noch auf zwei zeitlich dazwischen liegenden Notenkonferenzen, den sog. Quartalskonferenzen erfolgen. Dort werden die schulischen Leistungen des Einzelnen miteinander verglichen, besprochen, auf die weitere Schullaufbahn hochgerechnet und abschlussbezogen prognostiziert. Auf solchen Quartalskonferenzen findet sich auch Raum zur Beurteilung entsprechender Zuweisungsentscheidungen in der Fachleistungs- und auch Wahlpflichtdifferenzierung.
- Austausch über den Lernstand mit den Eltern findet nicht nur auf Sprechtagen, sondern im Bedarfsfall auch zwischendurch statt. Hier soll das in der auslaufenden Realschule bereits bewährte Konzept der Hausbesuche beibehalten werden.
- Transparente und einheitliche Bewertungskriterien sind eine Voraussetzung der Leistungsbewertung. Dazu werden die Fachkonferenzen allgemeingültige und fachbezogene Standards ermitteln und dokumentieren, die als Grundlage zur Leistungsanalyse und -beratung für Schüler*innen sowie Eltern dienen.
Darüber hinaus bedient sich die Schule eigener spezifischer Instrumente:
- Eine individuelle Lernberatung in Form regelmäßiger Gespräche durch Klassenleitung und Schulsozialarbeit ermöglicht es den Schüler*innen, ihren Lernprozess und ihre Lernergebnisse zu bilanzieren, zu reflektieren und notwendige Schritte für eine weitere Gestaltung des Lernprozesses abzuleiten.
- Neben den Elternsprechtagen und Elternabenden sind feste Termine für regelmäßige Hausbesuche durch Klassenleitung und Schulsozialarbeit integraler Bestandteil des Schulkonzepts
- Klassenleiterstunden werden verbindlich nach Stundentafel abgehalten.
- Zum Schuljahresende erhalten die Schüler*innen mit den Zeugnissen einen kurzen Lernfortschrittsbericht, der die Entwicklung von Lernergebnissen und die Entwicklung in ausgewählten Kompetenzbereichen im Hinblick auf das angestrebte Bildungsziel verständlich dokumentiert.
Die Schule werden die Instrumente vergleichender, externer Evaluation, die vom Ministerium für Schule und Bildung des Landes NRW vorgehalten werden, genutzt.
3.9 Standort
Die neue Eugen-Langen-Gesamtschule startet zum Schuljahr 2021/2022 zweizügig in Klassen mit bis zu 25 Schüler*innen. Auch der Betrieb der Oberstufe wird sich in diesem Bereich bewegen. Um für die Schüler*innen der Oberstufe die Möglichkeiten der Wahl der Leistungs- und Grundkurse zu erweitern, wird u.A. eine Kooperation mit der Pina – Bausch – Gesamtschule in Vohwinkel sowie dem Gymnasium Vohwinkel angestrebt.
Die Oberstufenschüler 11 bis 13 werden in einem Oberstufenzentrum als Dependance untergebracht.
4. Lernen – Pädagogisches Konzept
4.1 Organisation der Schule und des Unterrichts
4.1.1 Allgemein
Die Eugen-Langen-Gesamtschule wird zweizügig geführt und kontinuierlich ab Klasse 5 aufgebaut. Zusätzlich werden IK – Klassen gebildet. Wenn die Ausbaustufe erreicht ist – mit der Bildung der Jahrgangsstufe 13 – werden ca. 450 Schüler*innen in der Schule lernen und leben.
Eine Eingangsklasse wird von maximal 25 Schüler*innen gebildet. Der Unterricht erfolgt in altershomogenen Gruppen, d.h. in Klassen auf Jahrgangsebene.
In der Eugen-Langen-Gesamtschule werden Schüler*innen des 5. bis 13. Schuljahrgangs unterrichtet. Die Schuljahrgänge 11 bis 13 werden als gymnasiale Oberstufe geführt. Die Gesamtschule vermittelt eine allgemeine und berufsorientierte Bildung und ermöglicht den Schüler*innen entsprechend ihren Leistungen und Neigungen eine Schwerpunktbildung, die sie befähigt, ihren Bildungsweg an einer Hochschule oder in berufs- oder studienqualifizierenden Bildungsgängen fortzusetzen.
Die Eugen-Langen-Gesamtschule wird als Gesamtschule in integrativer Form geführt. Sie bildet eine pädagogische und organisatorische Einheit und ermöglicht in einem differenzierten Unterrichtssystem Bildungsgänge, die ohne Zuordnung zu unterschiedlichen Schulformen zu allen Abschlüssen der Sekundarbereiche I und II führen.
Die Umsetzung des differenzierten Unterrichtssystems der integrierten Schulform erfolgt bis zum Ende der Klassenstufe 6 durch eine stärkere Individualisierung des Lernprozesses. Als Pädagogen sind sich alle an der neuen Gesamtschule Tätigen dabei der dynamischen Begabung der Kinder und Jugendlichen stets bewusst. Das Ziel des Unterrichts ist daher auch die soziale Integration des Einzelnen in die jeweilige Lerngruppe und die Kooperation der Schüler*innen untereinander.
In den Klassenstufen 7 bis 9 wird gemäß der Fachleistungsdifferenzierungsvorgaben des Ministeriums für Schule und Bildung NRW der Unterricht an der Eugen-Langen-Gesamtschule in einem Teil der Fächer differenziert auf zwei Anspruchsebenen in Kursen (Grundkurs/Erweiterungskurs) erteilt.
Der Unterricht an der Eugen-Langen-Gesamtschule soll in verschiedenen Unterrichtsformen unter Einbeziehung vielfältiger Unterrichtsmethoden organisiert werden.
Jede Klasse wird durch ein pädagogisches Team betreut. Zu diesem Team gehören je nach Zusammensetzung und spezifischem Handlungsbedarf in der Gruppe Klassenlehrer*innen und Mitglieder des Schulsozialarbeitsteam. In den regelmäßig stattfindenden Teamsitzungen werden verbindliche pädagogische Grundlagen und Weichenstellungen vorbereitet und es finden regelmäßig Gespräche über die und mit den Schüler*innen statt. Diese langfristige, konstante Begleitung soll ein Höchstmaß an individueller Förderung ermöglichen.
Fachbezogene und fächerübergreifende Unterrichtsinhalte werden durch die Fachlehrer*innen in aktuellen Stoffverteilungsplänen auf der Grundlage der jeweils gültigen Rahmenrichtlinien des Landes NRW für die einzelnen Unterrichtsfächer detailliert aufgearbeitet. Die Organisation des Unterrichts in den Jahrgangsstufen 11 bis 13 richtet sich nach der aktuellen Oberstufenverordnung des Landes NRW.
Die gymnasiale Oberstufe wird gemäß dem G9 – Lehrplan für Gymnasien bzw. Gesamtschulen unterrichtet. Bei einer 2-Zügigkeit in der Sekundarstufe I wird eine 2-zügige Jahrgangsstufe 11 bis 13 zu erwarten sein. Um den Schüler*innen ein hinreichend vielfältiges Angebot an Grund- und Leistungskursen anbieten zu können, wird möglichst eine Kooperation mit der Pina – Bausch Gesamtschule Vohwinkel oder dem Gymnasium Vohwinkel angestrebt, sodass sowohl ein vorwiegend studienorientierter, aber auch berufsorientierter weiterer Ausbildungsweg angeboten werden kann. Erste Vorgespräche mit diesen Schulen wurden bereits geführt.
4.1.2 Besonderheiten
Die Eugen-Langen-Gesamtschule hat sich zum Ziel gesetzt, Formen des ganzheitlichen und selbstbestimmten Lernens umzusetzen. So sollen selbstständiges Arbeiten, Freiarbeit, Projekttage und -wochen und vernetzter Unterricht grundlegende Arbeitsmethoden darstellen. Regelmäßig werden Elterngespräche bzw. Eltern-Kind-Gespräche geführt, vor allem auch als Hausbesuche organisiert.
Das selbstständige Arbeiten wird über den normalen Unterricht hinaus in den SELF-Stunden (Selbstgesteuertes Lernen fördern) besonders gefördert.
- Die schulische Lernumgebung
Ein wichtiger Leitgedanke der neuen Eugen-Langen-Gesamtschule wird die Schaffung einer schulischen Lernumgebung – besonders im Rahmen des gebundenen Ganztags – sein, welche im weitesten Sinn mit dem Begriff schulischer Lebensraum umschrieben werden kann.
Das Schulgelände, das inmitten eines Waldgebiets liegt, bietet viele Verweil- und Bewegungsmöglichkeiten, vor allem durch einen schuleigenen Fußballplatz sowie ein Beach-Volleyball-Feld. Ebenfalls vorhanden ist ein Waldklassenzimmer sowie ein im Aufbau befindlicher Schulgarten. Im Innenbereich stehen ein Lesecafé sowie eine Schulmensa zur Verfügung.
- Zielgruppenspezifische Förderangebote
Jeder Schüler und jede Schülerin haben ein Recht auf Förderung. Wichtig dabei ist eine prozessorientierte Förderplanung, die z.B. auf Diagnose, Beschreibung von Lernzielen, differenzierter Aufgabenstellung, Lerncoaching sowie der Dokumentation von erreichten Leistungen setzt.
Förderangebote auf der Grundlage des Forder- und Förderunterrichts greifen Lernrückstände oder Verständnisschwierigkeiten auf und bieten eine kontinuierliche Unterstützung an. Der Schwerpunkt der Förderung liegt in den Kernfächern Deutsch, Englisch und Mathematik.
Leistungsstärkere Schüler*innen können sich hier unterstützend einbringen oder eigene Projekte und Aufgaben im Rahmen des Drehtürmodells durchführen.
Zusätzlich soll das bewährte ShS – Konzept (Schüler helfen Schülern), das bereits in der auslaufenden Realschule etabliert ist, übernommen werden. Dies ist ein individueller Förderunterricht für Schülerinnen und Schüler, die in den Hauptfächern Schwächen aufzeigen. Sie werden durch den Fachlehrer bestimmt und in den Förderunterricht eingeschrieben.
Die individuelle Entwicklung der jeweiligen Schülerinnen und Schüler wird in Besprechungen des/der Fachlehrers/in mit den betreuenden Schüler*innen erfasst. Die leistungsmäßige Entwicklung der Schüler*innen wird über eine Schüler-Förderdatei dokumentiert.
Zur individuellen, intensiven Förderung gehört auch, dass Schüler*innen der Eugen-Langen-Gesamtschule in der Regel auch in den Jahrgangsstufen 9 und 10 sowie in der Oberstufe möglichst ohne Wiederholung eines Schuljahrgangs die notwendigen Qualifikationen erwerben, die sie für den von ihnen angestrebten Schulabschluss benötigen. Die Eugen-Langen-Gesamtschule führt die schon in der auslaufenden Realschule bewährten ZAP – Ferienkurse der 10. Klassen in den Hauptfächern fort. Für die Oberstufe sollen entsprechende Abiturvorbereitungskurse eingerichtet werden.
Spezielle Begabungsförderungskonzepte werden von der Schulkonferenz erarbeitet und beschlossen.
Regelmäßig werden außerdem Schülersprachreisen angeboten.
- Arbeitsgemeinschaften
Die Erfahrung von anderen Schulen zeigt, dass Arbeitsgemeinschaften von allen Beteiligten als Bereicherung des Schullebens empfunden werden. Sie fördern vor allem auch das überfachliche Lernen. Hier haben Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, sich gestalterisch, musikalisch-tänzerisch oder sportlich zu erproben. Dabei können Ergebnisse entstehen, die eine hohe Qualität erreichen. Eine solche Arbeit kann nicht im Stundenkanon des Vormittags durchgeführt werden. Inhaltlich tragen die Ergebnisse der AG‘s dazu bei, fachbezogene, aber auch soziale Kompetenzen zu fördern und darüber hinaus auch auf eine sinnvolle Freizeitgestaltung hinzuweisen, die vielen unserer Schülerinnen und Schüler nicht bekannt ist.
Seit 2 Jahren hat die auslaufende Realschule sehr gute Erfahrungen mit der Sporthelferausbildung (durch den Sportlehrer der Schule) gemacht. Nach bestandener Einführung gestalten diese Schülerinnen und Schüler bereits die Angebote „Bewegte Pause“. Ergänzt werden soll dieses Angebot durch eine Vielzahl von AG-Angeboten durch die Lehrkräfte sowie geeignete ältere Schüler*innen, Eltern und außerschulische Partner.
- Kooperationen
Im AG-Bereich ist auch an Projekte im Bereich Freies Schreiben (Die Börse Wuppertal), Musik (in Kooperation mit der Music Academy Wuppertal), Tanz (Tanzfabrik Wuppertal), Marionettenbau und –spiel (DuMuP Remscheid) gedacht. Hier werden Elemente des entsprechenden Fachunterrichts, Deutsch und Musik, aber auch Ethik einbezogen, die eine wesentliche Rolle in der Prägung der Sozialkompetenz der Schüler*innen spielt. Im Bereich Sport, bisher existiert eine Taekwondo – AG mit dem SV Bayer Wuppertal, ist an eine Ausweitung des Angebots gedacht, um u.a. dem Gesundheitsaspekt mehr Rechnung zu tragen.
Im IT-Bereich wird die Kooperation mit der One Swift Academy intensiviert. Geplant ist auch, im Rahmen einer AG (in Kooperation mit dem Malteser Hilfsdienst) Schulsanitäter auszubilden.
- Lernen und Lernortwechsel
Außerschulisches Lernen stellt einen wichtigen Lernfaktor in der heutigen Schulwelt dar. Dazu gehören z.B. Museumsbesuche, Exkursionen, die den Regelunterricht ergänzen sollen. So können die Schüler*innen ihren Klassenraum zugunsten einer bereichernden Lernumgebung verlassen.
Möglich soll dies im Rahmen von Projektwochen sein, aber auch in den normalen Unterricht integriert werden. So sollen z.B. die Native Speaker Week, ein Projekt, das bereits an der auslaufenden Realschule erfolgreich praktiziert wird, weitergeführt werden. Wichtig dabei ist, dass die Schüler*innen so zu eigenverantwortlichem Lernen geführt werden. Solche besonderen Lernerfahrungen wirken sich nachhaltig positiv auf die weitere Lernentwicklung der Schüler*innen aus.
Lernortwechsel bedeutet u.a.: Außerschulische Angebote für alle Jahrgangsstufen, praktisches Lernen mit allen Sinnen, Übernahme von Verantwortung.
4.1.3 Gymnasiale Oberstufe
a) Was zeichnet unsere gymnasiale Oberstufe aus?
Die Oberstufe ist ein eigenverantwortlich gestalteter Lern- und Lebensraum für individuellen Erfolg und Zukunftsfähigkeit, in dem die Leitlinien der Unter- und Mittelstufe
– Selbstständigkeit, vernetztes Denken und Zielorientierung in unterschiedlichen Lernarrangements – aufgenommen und fortgeführt werden.
Mit dem Besuch der Oberstufe setzen die Schüler*innen weitere gewichtige Zielmarken für den eigenen Werdegang. Ziel der gymnasialen Oberstufe ist zwar in der Regel das Abitur, dies schließt aber nicht automatisch ein nachfolgendes Studium mit ein. Eine ganze Reihe von modernen Ausbildungsberufen ist heute mit hoher Verantwortung und profunden Fachkenntnissen verbunden. Vielfach wird das Abitur schon deshalb als Eingangsvoraussetzung verlangt. Auch für eine derartige Berufs- und Lebensplanung sollen die Schüler*innen an der Eugen-Langen-Gesamtschule bestmöglich vorbereitet werden.
Aus den Erfahrungen der fördernden privaten Realschule Boltenheide ist zu erwarten, dass die Klassenstärke von Jahr zu Jahr durch zusätzliche Anmeldungen anwächst. Auch in den letzten Jahre hat die Realschule überdurchschnittliche Ergebnisse mit qualifizierten Abschlüssen erzielt. Es ist deshalb zu erwarten, dass auch für eine Sekundarstufe II eine hinreichende Zahl von Schüler*innen für einen zweizügigen Betrieb zur Verfügung steht. Um das Angebot in der Sekundarstufe II noch weiter zu verbessern öffnet sich die Eugen-Langen-Gesamtschule mit Beginn der Klasse 11 für externe Schüler*innen. Darüber hinaus strebt sie Kooperationen mit der benachbarten Pina-Bausch-Gesamtschule und dem Gymnasium Vohwinkel an, um die Vielfalt an Kurswahloptionen für alle beteiligten Schulen zu erhöhen.
b) Allgemeine Bestimmungen
Die gymnasiale Oberstufe umfasst – so wie an allen Gesamtschulen üblich – die Jahrgangsstufen 11, 12 und 13.
Ziel der gymnasialen Oberstufe ist die Abiturprüfung am Ende der Jahrgangsstufe 13, die bei erfolgreichem Bestehen die Allgemeine Hochschulreife als Abschluss beinhaltet. Bei Erfüllung bestimmter Notenbedingungen kann am Ende der Jahrgangsstufe 12 die Schule auch mit dem schulischen Teil des sog. Fachabiturs (eingeschränkte Hochschulreife) als Abschluss verlassen werden.
Die gymnasiale Oberstufe gliedert sich, wie in den entsprechenden Vorschriften des Landes NRW vorgesehen, in eine Einführungsphase im Jahrgang 11 und die sog. Qualifikationsphase in den beiden Jahrgängen 12 und 13. Die in den Richtlinien festgelegten und durch die Vorgaben zum Zentralabitur konkretisierten, obligatorischen Unterrichtsthemen der Qualifikationsphase sind demnach Prüfungsgegenstände bei der Abiturprüfung.
Das Fächerangebot für die gymnasiale Oberstufe der Eugen-Langen-Gesamtschule Wuppertal wird sich im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben bewegen.
Die exakte Ausgestaltung der gymnasialen Oberstufe wird zu gegebener Zeit durch die Schulkonferenz erarbeitet und beschlossen. Dabei werden die bestehenden Kooperationen vor Ort berücksichtigt. Ergänzend stehen Beratungskompetenzen bereits kooperierender Gesamtschulen und Gymnasien zur Verfügung.
4.2. Studien- und Berufsorientierung
Die Realschule Boltenheide gehört zu den Gründungsmitgliedern der Initiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAoA) der Landesregierung. Das bestehende erfolgreiche Konzept wird gemäß der geltenden Bestimmung auf die gymnasiale Oberstufe ausgeweitet.
4.3 Beratungskonzept
Dem schulischen Beratungskonzept soll die Allgemeine Dienstordnung (§ 9), das Schulgesetz (§ 44), APO-GOSt (§ 5), der Beratungserlass sowie der Schulsozialarbeitserlass zu Grunde liegen. Auf dieser Grundlage versteht sich die Eugen-Langen-Gesamtschule als ein „Lernendes System“, in dem Evaluation und Progression als unerlässlich angesehen werden.
Für dieses Konzept werden von den Schulgremien Grundsätze erarbeitet, zu denen Qualitätsstandards, Maßnahmen, Verantwortlichkeiten und Evaluationsgelegenheiten konkretisiert werden.
4.4 Sozialpädagogisches Konzept
Das bestehende erfolgreiche sozialpädagogische Konzept der Realschule Boltenheide, bestehend aus Pädagogischer Service Point (PSP), Elternarbeit und Hausbesuchen, soll in der Eugen-Langen-Gesamtschule im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten fortgeführt und fortentwickelt werden.
5. Teambildung und Qualitätssicherung
5.1 Lehren im Team
Für alle an Schule Tätigen ist es von entscheidender Wichtigkeit, die anfallenden pädagogischen Aufgaben und Tätigkeiten in gegenseitigem Vertrauen zu bearbeiten und zu Lösungsversuchen zu kommen.
Besondere Verantwortung tragen daran die Lehrer*innen, die konzeptionell, organisatorisch und koordinierend arbeiten. Dabei ist es wichtig, in Teams zu arbeiten (Klassen-, Jahrgangs-, Stufen-, Fachkonferenz- oder Schulleitungsteam). Besonders ist am Beginn der Gründungsphase der neuen Gesamtschule darauf zu achten, dass teamförderliche Strukturen entwickelt und im Schulprogramm implementiert werden.
5.2 Qualitätssicherung/Evaluation
Evaluation ist ein unverzichtbares Element der Schulentwicklung. Sie dient u.A. als Instrument zur Steuerung der Schulentwicklung und Hilfe zur Selbstreflexion für Lehrkräfte.
Neben den externen Verfahren (Lernstandserhebungen Klasse 8, ZAP, Abitur) sollen bestehende schulinterne Evaluationsverfahren fortgeführt und weiterentwickelt werden. Dabei sollen Standardelemente, wie auch die beratende Unterstützung von Evaluationsberatern zur Anwendung kommen.
Die Eugen-Langen-Gesamtschule wird sich bei ihrer Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung an den gesetzlichen Vorgaben, an den Kriterien der Qualitätsanalyse NRW, an den Kernlehrplänen der Fächer und der zentralen Prüfungen orientieren.
5.3 Fortbildungsplanung
Das Fortbildungskonzept der bestehenden Realschule wird gemäß den Anforderungen des Gesamtschulunterrichts angepasst. Dazu wird die Schulkonferenz in Verbindung mit einem Fortbildungsteam aus dem Kollegium bis Ende Juni 2021 entsprechende Maßnahmen zur Weiterbildung des bestehenden Kollegiums gemäß den Anforderungen für die neugegründete Gesamtschule entwickeln und deren Umsetzung einleiten.
6. Ausblick
Mit der Umsetzung des Leitbildes und des Pädagogischen Konzepts streben wir eine Schule an, die Chancengleichheit und differenzierte Bildung ermöglicht. Hier soll besonderes Augenmerk auf die Förderung kulturell, sprachlich oder sozial benachteiligter Schüler*innen gelegt werden. Die Schule will flexibel sein und ihre Schüler*innen in einer erzieherisch sinnvollen Weise auf ein Leben in einer sich dynamisch verändernden Welt vorbereiten.
Das vorliegende Konzept und die jeweils gültigen Lehrpläne bilden die Grundlage für die Bildungs- und Erziehungsarbeit in der Eugen-Langen-Gesamtschule. Jede Lehrerin und jeder Lehrer wird sie durch individuelles Handeln und pädagogisches Geschick ausfüllen und dabei mit Zuversicht und Realitätssinn notwendige Verbesserungen und Reformen im täglichen Schulleben vorantreiben.
Die Eugen-Langen-Gesamtschule soll das Bildungsangebot für die Wuppertaler Schüler*innen bereichern und einen wirkungsvollen Beitrag zur Behebung von bestehenden Engpässen leisten.